Gebärden in der Unterstützten Kommunikation (UK)
Ein weiterer Bereich, in dem ich tätig bin, sind Gebärden in der Unterstützten Kommunikation. Während meiner Arbeit als Kitaassistentin habe ich immer wieder Kinder kennengelernt, die zwar hören konnten, aber entweder keine Lautsprachentwicklung zeigten oder diese verzögert bzw. eingeschränkt war. Oftmals lag zudem eine kognitive Einschränkung vor. Viele dieser Kinder zeigten jedoch großes Interesse an Gebärden, die es ihnen ermöglichten, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren.
In der Unterrichtspraxis gibt es verschiedene Ansätze. Ich verwende die Gebärden aus der Deutschen Gebärdensprache, wie es von der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation empfohlen wird. Dies verhindert, dass es zu familieneigenen oder abweichenden Gebärden (GUK) kommt. Mein Ziel ist es, dass die Kinder auch später, beispielsweise in Werkstätten, sich gut verständigen können.
Leider ist der Unterricht in diesem Bereich in Deutschland keiner klar definierten Berufsgruppe zugeordnet. Gebärdensprachdozenten unterrichten zwar die Gebärdensprache, jedoch einschließlich der Grammatik. Logopäden und Sprachtherapeuten konzentrieren sich hauptsächlich auf die Lautsprachentwicklung und verwenden nur selten Gebärden. Dank meiner Erfahrung und einer entsprechenden Weiterbildung wurde ich bereits mehrfach gefragt, ob ich als Kommunikationsassistentin diese Aufgabe übernehmen möchte – und nun biete ich sie aktiv an.
In der Unterstützten Kommunikation werden die Gebärden durch das sogenannte Modelling vermittelt. Dabei verbringe ich Zeit mit dem Kind und unterstütze meine gesprochene Sprache durch gezielte Gebärden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Vermittlung des Kernvokabulars, das ich um für das Kind relevante Begriffe aus dem Randvokabular ergänze. Zudem stehe ich in engem Kontakt mit den Eltern und Erziehern, damit sie ebenfalls die Möglichkeit erhalten, in Zukunft mit dem Kind zu kommunizieren und ihm als sprachliches Vorbild dienen zu können. Ich empfehle dabei geeignete Materialien und dokumentiere den aktuellen Fortschritt.
Die Unterrichtseinheiten sind sehr vielfältig gestaltet und können sowohl zu Hause als auch in der Kita abgehalten werden. Die empfohlene Anzahl der wöchentlichen Stunden und die Dauer des Unterrichts variieren je nach individuellen Bedürfnissen. Leider stehen Eltern im Bereich der UK-Gebärden häufig alleine da, was sich darin zeigt, dass es schwierig ist, den Unterricht über ein Amt abzurechnen. Bei Bedarf stehe ich gerne zur Seite und erkläre die Möglichkeiten des Antrages sowie des Unterrichts für das jeweilige Kind.
Seit 2025 gebe ich für SIGN die Online-Fortbildung „Gebärdenlernen im Kita-Alltag“. Es bereitet mir große Freude, Erzieherinnen und Erzieher zu motivieren und eigene Ideen als Impulse weiterzugeben – in der Hoffnung, dass Gebärden mithilfe Unterstützter Kommunikation immer mehr Einzug in den Kita-Alltag halten.